- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 1: Konkrete Ängste
- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 2: Angstatmosphären
- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 3: Sprachlosigkeit
- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 4: Sehnsucht nach Eltern-freier Zeit
- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 5: Viel innere Bewegung, wenig äußere
- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 6: Rückschläge bei Bindungsfähigkeiten
- Corona-Zeit: Folgen für Kinder – Erkennen und damit umgehen, Teil 7: Lernrückstände
von Udo Baer
Die Corona-Pandemie und deren gesellschaftliche Auswirkungen haben Folgen für Kinder jeden Alters. Für manche sind sie stärker, für andere schwächer – je nach den Vorerfahrungen der Kinder und deren Lebensbedingungen. Es ist wichtig, von diesen möglichen Folgen zu wissen, um damit kindgerecht umgehen zu können. Denn die Kinder sprechen die Folgen oft nicht aus. Die Zahl der Kinder, die angeben, dass sie psychisch belastet sind, steigt seit dem Frühjahr enorm, laut der Copsy-Studie des Hamburger Universitätsklinikums, auf 71 Prozent.
Diese Thesen sollen erste Hinweise geben.
Coronafolge: Angstatmosphären
Nicht nur konkrete Ängste beschäftigen Kinder, sondern sie leben in Corona-Zeiten oft auch in Angstatmosphären. Diese werden durch Corona-Folgen geprägt, weil die Eltern vielleicht Ängste haben oder ein Verwandter angesteckt ist oder in Quarantäne muss. Es gibt aber auch andere Ängste, zum Beispiel um die berufliche Zukunft oder die bedrohte Selbstständigkeit, wenn die Kund/innen oder Aufträge wegbleiben. Es gibt Spannungen in der Familie, ob die Beziehung in Lockdown-Zeiten hält. Die Zahl der Scheidungen und zumindest Trennungsberatungen steigt stark. All das schafft Atmosphären der Angst, die in die Kinder und Jugendlichen hineinsickern, für sie aber oft nicht greifbar sind.
Gegen diese Atmosphären hilft vor allem das Wissen um sie und ihre Wirkung sowie Transparenz. Und vor allem die wiederholte Aussage: „Du hast nicht Schuld. Nicht an der Atmosphäre (auch wenn du sie „abkriegst“), nicht an der allgegenwärtigen Überforderung, nicht an der schlechten Laune, nicht an der drohenden Trennung der Eltern … Irgendwie müssen wir das gemeinsam überstehen. Für dich ist das bestimmt ebenso belastend wie für uns …“ Auch kreative Gestaltungen können helfen, etwas, was nicht greifbar ist, greifbar werden zu lassen.
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